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Häufige Symptome:

Depressionen

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Depressionen

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Ein Nebel. Ein Schatten. Eine schwere Last. Eine große Leere.

So beschreiben manche Menschen eine Depression, eines der größten Gesundheitsprobleme in unserer Gesellschaft. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation leiden weltweit mehr als 264 Millionen Menschen an Depressionen.1

Doch obwohl Depressionen weit verbreitet sind, fühlen sich die Betroffenen oft allein mit ihrem Leid. Sie haben das Gefühl, dass es niemanden gibt, der genau versteht, was sie durchmachen. Bis zu einem gewissen Grad ist das tatsächlich so, denn keine Depression ist wie die andere.2 Natalie beispielsweise mag sich unfähig fühlen, das Bett zu verlassen, während Katharina übermäßig viel Sport treibt, um sich von den Schamgefühlen abzulenken, die sie zu verschlingen drohen. Rita fühlt sich vielleicht von Gefühlen der Wertlosigkeit, der Trauer und des Selbsthasses gelähmt, während Tatjana Mühe hat, überhaupt irgendetwas zu fühlen.

Was ist der Unterschied zwischen einer situativen Depression und einer chronischen Depression?

Situationsbedingte Depressionen sind eine natürliche menschliche Emotion, die jeder Mensch erlebt. Situationsbedingte Depressionen sind ein vorübergehender Zustand der Traurigkeit und können eine Reaktion auf alles Mögliche sein, vom trüben Wetter oder einem Streit mit einem nahestehenden Menschen bis hin zum Entlassen werden oder dem Ende einer Beziehung. Oft kann eine situative Depression mit der Zeit überwunden werden, wenn man sich auf die belastende Veränderung einstellt, die den plötzlichen Stimmungsumschwung ausgelöst hat.3

Chronische Depressionen, auch bekannt als klinische Depressionen, sind zwar ähnlich, können sich aber zu einem ernsteren Zustand entwickeln, bei dem die Person mehr als nur ein Stimmungstief als Reaktion auf ihre Umstände erlebt. Klinische Depressionen sind in der Regel langfristiger und können so schwerwiegend sein, dass sie die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen. Sie kann manchmal dazu führen, dass bestimmte Chemikalien im Gehirn, die so genannten Neurotransmitter, gestört werden, sodass oft zusätzliche Mittel wie Medikamente und Therapien erforderlich sind, um sie zu beheben.3

Es gibt zwar Unterschiede, aber situative und chronische Depressionen können auch Hand in Hand gehen. So kann z.B. ein belastendes Ereignis oder Umfeld dazu beitragen, dass eine klinische Depression entsteht. Umgekehrt kann dasselbe Ereignis die klinische Depression, mit der eine Person bereits seit Jahren lebt, noch verschlimmern.

Ob situationsbedingt oder klinisch - Depressionen sind für Millionen von Menschen jeden Alters, Geschlechts, jeder ethnischen Zugehörigkeit und jedes Sozialstatus eine Realität, deren Auswirkungen sich oft einsam und unüberwindlich anfühlen können.

Wie fühlt sich eine Depression an?

Es gibt viele verschiedene Kombinationen von Symptomen, die auf eine Depression hindeuten können - sogar mehr als tausend.2 Zwei der häufigsten Anzeichen für eine Depression sind eine niedergeschlagene Stimmung und mangelndes Interesse. Darüber hinaus gibt es noch weitere Anzeichen wie:
*Wenn du Selbstmordgedanken hast oder dir Schaden zufügen möchtest, suche bitte sofort professionelle Hilfe. Kontaktiere die Telefonseelsorge hier oder rufe sie unter der Nummer 0800.1110111/0800.1110222 kostenfrei an.
Wie bereits erwähnt, können diese Auswirkungen 1) als Reaktion auf ein kürzlich stattgefundenes Ereignis oder eine Situation, 2) im Zusammenhang mit einem anderen psychischen Problem wie Angst, chronischen Schmerzen oder einer depressiven Störung oder 3) als Kombination aus beidem entstehen. Wenn du eines der oben genannten Symptome in einem besorgniserregenden Ausmaß verspürst, empfehlen wir dir unbedingt, dich an einen Therapeuten zu wenden.

Wie hängt sexueller Kindesmissbrauch mit Depressionen zusammen?

Untersuchungen haben ergeben, dass 85% der Betroffenen sexuellen Kindesmissbrauchs im Alter von 30 Jahren ein psychisches Problem wie eine Depression entwickeln.4 Für diese Häufigkeit gibt es mehrere Gründe. Selbst nachdem der Missbrauch beendet wurde und die Betroffenen inzwischen erwachsen geworden sind, können die Auswirkungen des Traumas sowohl in der Psyche als auch im Körper fortbestehen. Eine der häufigsten Folgen ist in Form einer Depression.

Warum gerade Depressionen? In manchen Fällen können sich die Auswirkungen des sexuellen Kindesmissbrauchs so belastend und entkräftend anfühlen, dass sich daraus eine Depression entwickeln kann. Das gilt vor allem für Betroffene, die unter anderen körperlichen oder emotionalen Folgen des Traumas leiden, wie chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder Angstzuständen. In manchen Fällen kann der Schmerz, den eine Betroffene während und nach dem Missbrauch erlebt hat, so unerträglich erscheinen, dass die Reaktion des Gehirns zur Bewältigung darin besteht, Gefühle zu vermeiden oder ganz zu betäuben. Und obwohl diese Überlebenstechnik für das Kind oder den Jugendlichen damals notwendig war, um mit dem Trauma fertig zu werden, kann eine solche Gefühllosigkeit mit der Zeit zu Depressionen führen.

Ein weiterer Faktor ist, dass das Trauma sexuellen Kindesmissbrauchs die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich die Betroffenen nicht nur von sich selbst, sondern auch von anderen distanziert fühlen. Sie meiden möglicherweise den Aufbau oder die Fortsetzung von Beziehungen zu anderen, um sich vor weiterem Schmerz, Verlust oder Vertrauensbrüchen zu schützen. Diese Einsamkeit kann oft ein gewisses Maß an Depressionen auslösen, die das Gefühl der Einsamkeit und Abgeschiedenheit verstärken.

Viele Betroffene haben auch mit Gefühlen der Wertlosigkeit, Schuld und Selbstverachtung zu kämpfen, die auf den Missbrauch zurückzuführen sind. Mit der Zeit können diese Emotionen das Selbstwertgefühl einer Person zermürben und die Wahrnehmung ihrer Rolle in der Welt verändern. Aufgrund des Schmerzes, der Scham und des Gefühls der Machtlosigkeit, den der Missbrauch verursacht hat, kann das Gehirn einer betroffenen Person das Trauma verarbeiten und einen Sinn daraus ziehen, indem es Schlussfolgerungen zieht, die zu negativen Selbstüberzeugungen führen. Diese negativen Selbstüberzeugungen verstärken das Gefühl der Ziellosigkeit, das mit Depressionen einhergeht, und können es der Betroffenen erschweren, sich aus dem depressiven Kreislauf zu befreien. Einige dieser Überzeugungen können sein:

  • Ich bin nicht wichtig, also ist auch nichts anderes wichtig.
  • Ich habe keine Kontrolle über irgendetwas, so wie ich es damals auch nicht hatte. Warum sollte ich es also überhaupt versuchen?
  • Bei all dem Schmerz, den ich erlebt habe, ist es besser, überhaupt nichts zu fühlen.
  • So wie ich bisher behandelt wurde, verdiene ich weder Liebe noch Unterstützung.
  • Es passiert immer etwas Schreckliches. Es gibt nichts Gutes, auf das man hoffen kann.
  • Wenn ich noch nicht einmal mit meinem eigenen Trauma zurechtkomme, kann ich auch mit nichts anderem in meinem Leben umgehen.

Ist es normal, sowohl Depressionen als auch Angstzustände zu erleben?

Ja. Trotz der scheinbar gegensätzlichen Zustände - Angst ist ein Zustand starker Energie; Depression ein Zustand schwacher Energie - ist es normal, die beiden Symptome in einem Zyklus zu erleben.5 Bei Betroffenen wird dieser Zyklus oft durch Ängste im Zusammenhang mit ihrem Trauma ausgelöst. Aufgrund der beängstigenden, schmerzhaften und verwirrenden Erfahrungen, die sie als Kind oder Teenager gemacht haben, befindet sich das Gehirn der Betroffenen in einem Zustand der Hyperwachsamkeit, in dem sie immer auf jedes Anzeichen einer Bedrohung vorbereitet sind.

Ein Leben mit nahezu ständiger Anspannung oder ständiger Furcht kann den Verstand und das Herz belasten und Angstzustände hervorrufen, die auch dann auftreten können, wenn keine Bedrohung vorliegt. Auch wenn sich die Betroffene oft darüber im Klaren ist, dass das hohe Maß an Angst ihr Leben stark beeinträchtigt, beherrschen ihre Ängste weiterhin einen Großteil ihres Alltags. Durch diese anhaltende, unerbittliche Angst können sich die Betroffenen hilflos und ausgeliefert fühlen, was zu Depressionen führen kann.

Ein weiterer Zusammenhang zwischen Angst und Depression besteht darin, dass ein erhöhtes limbisches System mit der Zeit sowohl den Geist als auch den Körper erschöpfen kann. Diese Erschöpfung erhöht oft die Wahrscheinlichkeit, dass man depressiv wird.

Mit Depressionen zurechtkommen

Depressionen können die Welt wie einen hoffnungslosen Ort erscheinen lassen, aber es gibt Hoffnung für Betroffene, egal wie lähmend sich eine Depression auch anfühlen mag. Depressionen sind nicht nur eine der häufigsten psychischen Erkrankungen, sondern auch eine, die man am besten behandeln kann. Tatsächlich springen 80 bis 90 % der Menschen mit Depressionen auf eine Behandlung an.2

Auch hier raten wir dir dringend, dich so bald wie möglich von einer medizinischen Fachkraft behandeln zu lassen. Mit ihrer Hilfe kannst du herausfinden, welche Mittel für dich am hilfreichsten sind. Medikamente sind zwar für viele Menschen, die eine Depression haben, ein wichtiger Faktor, aber nicht der einzige. Zur Behandlung gehören auch Therapien, Selbsthilfegruppen und Anpassungen in verschiedenen Lebensbereichen.

Einer der hilfreichsten Schritte bei der Bewältigung von Depressionen ist daher die Anerkennung der Situation, in der du dich befindest, wie sich dein Trauma auf dich auswirkt und was du im Moment brauchst. Diese Ehrlichkeit dir selbst gegenüber kann manchmal unangenehm oder schmerzhaft sein, aber wenn du erkennst, welche Bedürfnisse du derzeit hast, kannst du bessere Lösungen finden, um diese Bedürfnisse zu erfüllen.

Ressourcen zur Bewältigung von Depressionen

Im Folgenden findest du drei Empfehlungen aus unserer Ressourcenbibliothek. Jede dieser Empfehlungen ist ein Hilfsmittel, das dir bei der Bewältigung einer Depression helfen kann.
Portrait of a smiling girl with short laughing with her eyes closed
Ressource zum Heilen

Selbstmitgefühl

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Woman dancing with headphones on her head
Ressource zum Heilen

Bewegung

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Cropped shot of a woman sleeping peacefully in her bed
Ressource zum Heilen

Schlaf-Affirmationen

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