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Akzeptanz?
VERGANGENHEIT UND GEGENWART MIT KLARHEIT BETRACHTEN
Die Akzeptanz fordert dich auf, dein Leben bis in die Gegenwart unter die Lupe zu nehmen und über deine Erfahrungen nachzudenken. Besonders hilfreich kann es sein, wenn du dich fragst:
„Was muss ich im Hinblick auf mein Kindheitstrauma anerkennen und akzeptieren?“
Diese Frage wird wahrscheinlich zu anderen Fragen führen:
- „Wie wurde/wird mein Leben durch das Trauma beeinflusst?“
- „Wie wurden/werden meine Beziehungen durch das Trauma geprägt?“
- „Wie zeigte/zeigt mein Körper die Folgen des Traumas?“
- „Welche Bewältigungsstrategien wende/te ich an?“
Die ehrliche Beantwortung dieser Fragen (das heißt, dass du dir erlaubst, klar und vorurteilsfrei mit dir selbst zu sein) kann der Schlüssel dazu sein, die nächsten Schritte zu erkennen, die du unternehmen musst, um beim Heilen Fortschritte zu machen. Eine Betroffene könnte z.B. diese Fragen untersuchen und schreiben:
„Wie wurde/wird mein Leben durch das Trauma beeinflusst?“
Ich bin ständig nervös. Mir fehlt die Energie oder das Interesse, irgendetwas in meiner Freizeit zu tun, weil ich mich darauf konzentriere, meine Ängste zu kontrollieren und meine nächste Panikattacke zu verhindern.
„Wie wurden/werden meine Beziehungen durch das Trauma geprägt?“
Ich muss Abstand zu anderen Menschen halten, weil ich nicht riskieren kann, erneut verletzt zu werden oder mich hintergangen zu fühlen. Meine Schwester ist die einzige Ausnahme. Sie war die Einzige, die mir geglaubt hat, als ich meiner Familie von dem Missbrauch erzählte.
„Wie zeigte/zeigt mein Körper die Folgen des Traumas?“
Ich habe chronische Nacken- und Schulterschmerzen. Außerdem habe ich mit Verdauungsproblemen zu kämpfen und wache nachts oft kalt und schweißgebadet auf.
„Welche Bewältigungsstrategien wende/te ich an?“
Die beste Art, mich von meinen Ängsten und chronischen Schmerzen abzulenken, ist, mich stundenlang in den sozialen Medien zu verlieren, in denen ich nach kontroversen Diskussionen auf Facebook suche. Manchmal nehme ich auch mitten am Tag eine Schlaftablette, um den ganzen Nachmittag durchzuschlafen.
SELBSTMITGEFÜHL ZEIGEN
Die Akzeptanz könnte etwa so aussehen:
- Ehrlichkeit: „Ich trinke sehr viel Alkohol, um mit Emotionen fertig zu werden, die ich nicht fühlen will, insbesondere mit denen, die mit meinem Missbrauch zusammenhängen.“
- Selbstmitgefühl: „Mein Alkoholkonsum war ein Weg für mich, mit sehr schmerzhaften Gefühlen und Erinnerungen umzugehen. Ich bin nicht kaputt oder schwach; ich bin ein Mensch und ich kann lernen, mit diesen Gefühlen und Erinnerungen anders umzugehen.“
- Ehrlichkeit: „Damit ich diese Gefühle und Erinnerungen verarbeiten kann, muss ich weniger Alkohol trinken. Das wird für mich eine große Herausforderung sein.“
- Selbstmitgefühl: „Ich möchte, dass es mir besser geht. Ich habe das Beste getan, was ich in meiner Situation tun konnte, und ich kann etwas ändern, um meinem Ziel näher zu kommen. Ich werde einen Tag und einen Schritt nach dem anderen nehmen und kleine Veränderungen vornehmen.“
Akzeptanz ist Teil des Heilungsprozesses
Heilen ist ein Prozess, der aus verschiedenen Phasen oder Schritten besteht. Oftmals wiederholen sich diese Phasen oder Schritte. Das bedeutet, dass die Akzeptanz keine einmalige Erfahrung ist. Während du an deinem Heilungsprozess arbeitest und erkennst, wo du bist und wo du warst, dich bewusst auf die Heilung konzentrierst und an deinen Zielen für die Zukunft arbeitest, wirst du immer wieder auf die Akzeptanz zurückkommen, um deine Fortschritte zu erkennen und Änderungen vorzunehmen. Im Idealfall kann die Akzeptanz zu einer alltäglichen Lebensweise werden, aber es braucht vielleicht etwas Zeit und Übung, bis du das Gefühl hast, dass du die Vergangenheit und Gegenwart mit Klarheit und Selbstmitgefühl betrachten kannst. Mach einfach immer weiter, vielleicht ist die Akzeptanz der erste Schritt, um dein wahres Selbst anzunehmen und zu akzeptieren.
Wenn du dich in der Akzeptanz übst, wirst du feststellen, dass du dadurch besser auf die heilsamen Praktiken der Achtsamkeit und der Aspiration vorbereitet bist. Jede dieser Praktiken spielt eine wichtige Rolle beim Heilen und kann dir helfen, unabhängig davon, wo du dich auf deinem Weg zur Heilung befindest.

Wie kann ich die Akzeptanz üben?

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