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12 April 2022

Es wird Zeit, offener über sexuellen Missbrauch im Jugendsport zu sprechen

Geschrieben von Betsy Kanarowski, Ph.D, LCSW | Programmleiterin, Saprea

(Der Artikel wurde für The National Council of Youth Sports geschrieben)

Wir rennen wie verrückt durch das Haus, um die verlegte Spielausrüstung zu finden. Wir packen Snacks ein, fahren viele Stunden und sehen unseren Kindern tagelang beim Spielen zu. Wenn sie älter werden, verabschieden wir uns von ihnen, wenn sie mit der Mannschaft verreisen. Wir feiern Siege und unterstützen sie auch bei Frustrationen und Niederlagen. Wir nehmen uns viel Zeit für sie, weil wir wissen, wie wichtig der Sport in der Kindheit und für die Entwicklung gesunder, motivierter Erwachsener ist. Wenn von Risiken die Rede ist, denken wir oft an Gehirnerschütterungen, Verletzungen und schulische Verpflichtungen. Aber es gibt ein Risiko, das viele Eltern von jungen Sportlern ignorieren - sexueller Missbrauch.

Eines von fünf Kindern wird vor dem 18. Lebensjahr sexuell missbraucht. Das passiert in jeder Gemeinschaft und kann jedes Kind betreffen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und sozioökonomischem Hintergrund. Jugendliche im Sportbereich sind nicht immun gegen Missbrauch und können sogar in Situationen kommen, die das Risiko erhöhen. 80 % der Kinder, die missbraucht werden, kennen den Täter oder die Täterin. Sexueller Missbrauch in der Leichtathletik kommt von der lokalen Ebene bis hin zum College und in der Elite-Arena vor.

Es ist an der Zeit, dass wir anfangen, offen über sexuellen Missbrauch im Sport zu sprechen.

Die meisten Trainer/innen, ehrenamtliche Helfer/innen und Eltern engagieren sich aus den richtigen Gründen im Sport, und die Beziehung zwischen Trainer/in und Sportler/in ist für die Entwicklung eines jungen Sportlers/einer jungen Sportlerin entscheidend. Eine starke, gesunde Bindung zu einem Trainer kommt den Sportlern zugute und hilft ihnen, auf ihre Ziele hinzuarbeiten. Eltern und Behörden müssen allerdings über die Prävention von sexuellem Missbrauch aufgeklärt werden und Anzeichen erkennen, die darauf hindeuten, dass Grenzen überschritten werden.

Wenn Trainerinnen und Trainer angesehen und erfolgreich sind, werden fragwürdige Verhaltensweisen oft nicht zur Kenntnis genommen. Der unhinterfragte Glaube an Trainer ist gefährlich - achte darauf, was passiert und sei dir über ungesunde Beziehungen bewusst. Trainerinnen und Trainer haben in vielen Bereichen und auf vielen Plattformen Macht über ihre Spielerinnen und Spieler sowie Zugang zu ihnen. Wenn häufige SMS oder Telefonanrufe, Interaktionen in den sozialen Medien und persönliche Kontakte vorkommen, kann dies Anlass zur Sorge sein. Background Checks sind ein Muss, ebenso wie ein klares Verständnis der Rolle, die Trainer und ehrenamtliche Helfer spielen. Unklare Grenzen sind für alle Beteiligten problematisch.

Ein weiterer wichtiger Teil der Prävention von sexuellem Missbrauch ist eine altersgerechte, offene Kommunikation mit Kindern über Privatsphäre, körperliche Berührungen, Gefühle und Grenzen im Umgang mit Erwachsenen und Gleichaltrigen. Wie du mit einem 4-Jährigen redest, der mit dem Fußballspielen anfängt, sieht anders aus als ein Gespräch mit einer 14-Jährigen, die mit ihrem Ski-Team in ein anderes Bundesland reist. Diese Gespräche können anfangs unangenehm sein; überlege dir im Voraus, was du sagen willst, und sei zum Zuhören bereit. Achte auf Veränderungen im Verhalten und in der körperlichen und geistigen Gesundheit deines Kindes. Höre auf dein Bauchgefühl, wenn du denkst, dass etwas nicht stimmt.

Wenn dein Kind sexuell missbraucht wurde, ist es wichtig, dass du ihm nicht nur glaubst, sondern auch alles in deiner Macht stehende tust, um sicherzustellen, dass der Täter oder die Täterin keine weiteren Straftaten gegen Kinder begehen kann. Wie du dein Kind unterstützt, beeinflusst seinen Heilungsprozess und kann die langfristigen Folgen verringern.

Über die Autorin

Betsy Kanarowski, PhD, LCSW, ist die Programmleiterin von Saprea, einer gemeinnützigen Organisation, die existiert, um Betroffene und die Gesellschaft von sexuellem Kindesmissbrauch und dessen dauerhaften Folgen zu befreien. Außerdem ist sie Mutter von zwei Töchtern im Collegealter, die sehr von der Teilnahme am Jugendsport profitiert haben. April ist der Monat der Prävention von Kindesmissbrauch und der Monat das Bewusstsein für sexuelle Gewalt (National Child Abuse Prevention Month and Sexual Violence Awareness Month) zu schärfen. Weitere Informationen über Prävention und konkrete Maßnahmen, die du ergreifen kannst, findest du auf saprea.org.

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