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7 Dezember 2022

Unterstützer können die Feiertage für Betroffene sicherer machen

Die Weihnachtszeit kann für Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch eine Herausforderung sein. Betroffene erleben manchmal überwältigende Gefühle und triggernde Momente. Feiertage und Familientreffen können für jeden anstrengend sein, aber für Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch können sie besonders schwierig sein, vor allem wenn ihre Familie in irgendeiner Weise mit dem erlebten Missbrauch verbunden ist.

Die Kliniker von Saprea geben die folgenden Tipps für alle, die Betroffene während der Festtage unterstützen möchten.

HÖRE AUF DIE BEDÜRFNISSE DER/S BETROFFENEN

Wenn jemand mit einem Problem an uns wendet, wollen wir es allzu oft sofort aus der Welt schaffen oder besser machen. Manchmal neigen wir dazu, zu schnell Lösungen anzubieten. Oder wir unterbrechen die Person, um ihr den Stress zu ersparen, über das Problem zu sprechen, oder wir versuchen, das Thema zu wechseln. Lass diese Impulse beiseite und höre der/dem Betroffenen wirklich zu, was sie/er sagt. Lass sie/ihn dir sagen, was sie/er braucht.

SCHAFFE EINEN SICHEREN RAUM

Wenn ein/e Betroffene/r einen Trigger erlebt oder von seinen/ihren Emotionen überfordert ist, besteht der erste Schritt, um ihm/ihr zu helfen, oft darin, ein Gefühl der Sicherheit zu schaffen. Arbeite mit ihr/ihm daran, einen sicheren Raum zu schaffen (je nachdem, wo ihr seid, entweder im wörtlichen oder im übertragenen Sinne), in dem sie/er ihre/seine Gefühle verarbeiten kann. Um während einer Party oder eines Treffens Sicherheit zu schaffen, kannst du sie/ihn in einen anderen Raum bringen, mit ihr/ihm telefonieren oder ihr/ihm helfen, ein Gespräch zu führen. Besprich, was du tun kannst, um einen sicheren Raum für sie/ihn zu schaffen.

SEI EIN BUFFER

Weihnachtsfeiern oder Familienfeiern können überfüllt und laut sein oder es können schwierige Gesprächsthemen aufkommen. All das kann für uns alle eine große Herausforderung sein. Für Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch können diese Situationen jedoch unerträglich werden. Sprich mit dem/der Betroffenen in deinem Leben über Themen oder Personen, die ihm/ihr während des Ereignisses unangenehme Gefühle bereiten könnten. Erstelle einen Plan, wie du den/die Betroffene/n unterstützen kannst, wenn das Thema auftaucht oder die Person versucht, mit ihm/ihr zu reden. Auch wenn dein erster Instinkt darin besteht, einzugreifen und zu beschützen, solltest du dem/der Betroffenen erlauben, die Initiative zu ergreifen. Du bist da, um sie zu bestärken, mit der Situation umzugehen, nicht um sie zu lösen. Dein Verhalten kann auch als Beispiel für andere dienen und sie dazu ermutigen, ähnliche unterstützende Verhaltensweisen anzunehmen.

ERMUTIGE ZUR SELBSTFÜRSORGE

Wenn die Emotionen hochkochen und sie/er von Stress umgeben zu sein scheint, erinnere deine/n betroffe/n Angehörige/n daran, sich eine Minute Zeit für sich selbst zu nehmen. Ermutige sie/ihn, regelmäßig Selbstfürsorge zu üben. Finde heraus, wie sie/er sich entspannt und neue Energie tankt, und versuche, ihr/ihm dies so oft wie möglich zu ermöglichen. Habe auch weiterhin ein offenes Ohr für den Stress und die Hektik, die die/der Betroffene zu bewältigen versucht. Manchmal kann es besonders hilfreich sein, deine/n Angehörige/n zu ermutigen, eine bestimmte Anzahl von Dingen auf ihrer/seiner To-Do-Liste zu erledigen und dann eine Pause für die Selbstfürsorge einzulegen. Es ist wichtig, daran zu denken, dass dein/e Angehörige/r nicht das Gefühl haben will, kaputt oder unfähig zu sein, und dass er/sie vielleicht befürchtet, dass die Selbstfürsorge anderen unmittelbaren Anforderungen und Aufgaben im Weg steht. Du kannst den/die Betroffene/n daran erinnern, wie wichtig Ausgeglichenheit ist und dass sie in dieser hektischen Zeit des Jahres besonders wichtig ist.

DU KANNST EINEN UNTERSCHIED BEWIRKEN

Für viele sind die Feiertage eine wunderbare Zeit im Jahr, gefüllt mit Traditionen, gutem Essen und der Freude, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt. Wenn ein/e Betroffene/r, den/die du liebst, mit Problemen zu kämpfen hat, solltest du wissen, dass du für sie/ihn etwas bewirken kannst. Du kannst vielleicht nicht seine/ihre Cheerleader/in sein, aber du kannst ihm/ihr helfen, dieser Zeit des Jahres mit weniger Angst und mehr Hoffnung zu begegnen. Manchmal kann es den Unterschied ausmachen, wenn du ihr/ihm sagst, dass du für sie/ihn da bist und sie/er das nicht alleine durchstehen muss.