Das Saprea Retreat war mein Neuanfang
Ich erfuhr von dem Saprea Retreat durch eine mutige Betroffene auf Facebook. Ich bin ihr für immer dankbar, dass sie es öffentlich geteilt hat. Auch wenn die Entscheidung, mich zu bewerben, nicht leicht war – es gibt so viele Emotionen, die mit einer solchen Entscheidung einhergehen – bin ich so froh, dass ich mich doch für die Teilnahme entschieden habe. Mit dieser Entscheidung beschloss ich zu lernen. Ich beschloss zu wachsen. Ich entschied mich dafür, mich dem Sturm in meinem Inneren zu stellen, weil ich ihn unbedingt besänftigen wollte.
Die Ankunft auf dem Retreat war surreal. Ich war von Frauen umgeben, die stark und mutig genug waren, sich denselben Dämonen zu stellen, mit denen ich zu kämpfen hatte. Wir waren alle nervös und hatten auf irgendeine Weise Angst. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren so gastfreundlich und strahlten Akzeptanz, Zuversicht und Liebe aus, sodass wir uns alle sehr wohl fühlten und die Aufarbeitung fast sofort begann.
Ich hatte Bedenken wegen der Gruppentherapie, aber sie hat mir wirklich Freude bereitet. Die Frauen in meiner Gruppe waren sehr rücksichtsvoll. Ihre Geschichten berührten mein Herz und schufen eine Verbindung, die ich für immer in Ehren halten und aus der ich Kraft schöpfen werde. Wir reden immer noch fast täglich in einer SMS-Gruppe, die wir gegründet haben. Sie sind respektvoll, aufmunternd und bestärkend. Sie sind meine Schwestern und füllen die Leere, die ich in Bezug auf Familie, Freunde und Verbindungen hatte.
Apropos Verbindung: Der Fokus auf die Verbindung mit deinem eigenen Körper war sehr hilfreich. Als Betroffene neigen wir dazu, uns von unserem eigenen Wesen abzukoppeln. Das war auch bei mir so. Das Muay Thai war für mich besonders tiefgreifend. Es war sehr rhythmisch, ähnlich wie der Trommelkreis, den wir am ersten Abend erleben durften. Auch da war ich skeptisch – aber ich ging mit offenen Augen hinein und fand es toll. Ich konnte spüren, wie ich wieder anfing zu fühlen, wenn das überhaupt Sinn macht. Versteh mich nicht falsch, ich war nicht sehr gut, aber ich habe eine Menge darüber gelernt, wie der Rhythmus den Körper beeinflusst. Ich arbeite weiter daran, meinen zu finden.
Es gibt keinen Moment, in dem ich bereue, dass ich gegangen bin. Auch wenn der Weg noch so lang erscheint und ich mich überfordert fühle, weil es auf diesem Weg zur Heilung so viel zu tun gibt, bin ich dankbar, dass ich mich entschieden habe, den Heilungsprozess zu beginnen. Dank des Retreats kenne ich jetzt viel mehr Hilfsmittel, um die Herausforderung zu meistern.
Wenn du gerade vor der Entscheidung stehst, ob du teilnehmen sollst, wenn du das Gefühl hast, dass das traumatische sexuelle Ereignis in deiner Kindheit dich noch heute beeinflusst, dann nimm den Mut zusammen und bewirb dich. Du wirst allerdings mehr als nur vier Tage lang Mut brauchen. Das Retreat ist erst der Anfang, aber es ist der tiefgreifendste Anfang, den ich je erlebt habe.
-Rebecca, Betroffene