Es ist an der Zeit, mich zu befreien

Ein kleines Mädchen mit einem sonnengelben Kleid, einer passenden Haarschleife und Mary-Jane-Schuhen – das ist das letzte Bild, das mir von meinen Kindheitserinnerungen in den Kopf schießt.

Meine Kindheit hinterließ dieses kleine Mädchen mit offenen, klaffenden Wunden, von denen ich nicht glaubte, dass sie jemals geheilt werden könnten. Meine Missbraucher waren Menschen, die ich für Helfer hielt, Menschen, denen ich glaubte, dass man ihnen vertrauen konnte. Jahrelang habe ich niemandem getraut, der mir nahe kam. Ich zweifelte ständig an ihren Absichten und baute eine so hohe Mauer auf, dass ich nicht glaubte, sie jemals durchbrechen zu können. Ich hatte keine Hoffnung.

Ich nahm an den Saprea Retreat teil, mit einem offenen Geist und einem angeschlagenen Herzen. Monatelang habe ich versucht, mir die Teilnahme auszureden. Ich habe jede Ausrede benutzt, die mir einfiel, aber ich bin so froh, dass ich in das Flugzeug gestiegen bin. Ich verließ dieses wunderschöne Haus in den Bergen nicht nur mit neuen Freunden, sondern ich merke jetzt, dass die einst klaffenden Wunden zu Narben werden. Die Narben zeigen mir, dass ich zwar einmal verletzt war, aber dass der Schmerz irgendwann durch eine neue, harte Haut ersetzt wird.

Jeden Tag entscheide ich mich dafür, aufrecht zu gehen, den Menschen in die Augen zu schauen und das kleine Mädchen mit all den Verletzungen endlich frei fliegen zu lassen. Ich bin unendlich dankbar für die Möglichkeit, an den Saprea Retreat teilzunehmen. Ich befreie mich von all den Verletzungen und dem Schmerz. Endlich bin ich frei.

-Mandie, Betroffene