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9 April 2021

Erste Saprea-Selbsthilfegruppe in Mexiko gegründet

Dank der Hilfe einer leidenschaftlichen Unterstützerin und dreier inspirierender Betroffener gibt es in Puebla, Mexiko, die erste Finding Hope-Selbsthilfegruppe.

„Obwohl ich in meiner Kindheit nicht sexuell missbraucht wurde, habe ich Gewalt erlebt“, sagt Marlene, die sich nach der Gründung der Gruppe erkundigte. Sie sah auf Instagram einen Beitrag über Saprea und bat um weitere Informationen, weil sie einen Buchclub gründen wollte. Daraufhin meldete sie sich zu einer Schnupperstunde für die Finding Hope-Selbsthilfegruppen an. Und „der Rest ist Geschichte“.

Diese ehrenamtlichen Selbsthilfegruppen werden von Betroffenen für Betroffene geleitet. Da Marlene selbst keine Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch ist, wandte sie sich an drei Betroffene, die sie kannte, und fragte sie, ob sie an der Gründung der Gruppe interessiert wären. Gemeinsam mit dem Spanischteam von Saprea lernten Marlene, Andrea, Sofia und Lilian, wie sie eine Gruppe gründen können.

Saprea stellt ein Skript für Selbsthilfegruppen, ein Lehr- und Arbeitsbuch, Informationsvideos und zahlreiche andere hilfreiche kostenfreien Ressourcen zur Verfügung. Marlene hilft dabei, die Gruppe in ihrer Gemeinde bekannt zu machen, indem sie die Bewohner/innen auf die Präventionsangebote der Stiftung für Eltern und Betreuer/innen hinweist.

„Die Finding Hope-Selbsthilfegruppen sind ein sicherer Ort für Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch, um sich mit anderen Betroffenen in ihrer Gemeinde zu treffen und zu heilen. Die Gruppen haben drei Prioritäten: Sicherheit, Gemeinschaft und Aufklärung“, sagt Karen Brown, Community Outreach Manager bei Saprea.

„Es ist nicht leicht, die Tür der Vergangenheit zu öffnen. Es war und ist sehr schwer, sich dem zu stellen“, sagt Andrea, „aber ich bin bereit, zu heilen und den Frauen zu helfen, die diese Erfahrung gemacht haben.“ Bis jetzt nehmen 13 Betroffene an der Gruppe teil.

Sofia sagte, dass es in Puebla keine Organisation gibt, die Frauen bei der Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch hilft. „Das ist eine großartige Gelegenheit, Betroffene gegenseitig zu unterstützen. Da ich täglich mit Kindern zu tun habe, weiß ich, wie verletzlich Kinder sind und wie schlecht die Kommunikation in Familien ist“, sagt sie. „Für mich ist es wichtig, meine Erfahrungen an andere weiterzugeben und ihnen das Vertrauen zu geben, eine Anlaufstelle für die ganze Familie zu sein.“

Laut Lilian, die als Teil eines spanischsprachigen Versuchsprojekts am Retreat der Stiftung teilnahm, hilft ihr die Selbsthilfegruppe, ein schwieriges Ereignis in ihrem Leben in ein Geschenk und Hoffnung zu verwandeln. „Es ist mein Lebensziel, die Strategien und den Weg der Heilung mit mehr Frauen zu teilen, die eine so schwere Last tragen und nicht wissen, wie sie diese lindern können.“

Brown sagt, dass ein Vorteil dieser Selbsthilfegruppen darin besteht, dass sie den Betroffenen ein Maß an Verständnis entgegenbringen, das sie im Alltag vielleicht nicht spüren. Dieses Gefühl der Bestätigung und Zugehörigkeit kann zu weiteren Vorteilen führen, wie z. B.:

  • Verringerung von Depressionen und/oder Angstzuständen.
  • Geringere Gefühle der Isolation.
  • Stärkere Verbindung zu und Vertrauen in andere.
  • Verbessertes Selbstvertrauen.
  • Ein stärkeres Gefühl der Selbstbestimmung und Hoffnung für die Zukunft.

„Die spanischsprachige Zielgruppe zu erreichen und zu sehen, dass unsere Bemühungen die Menschen erreichen, die sie brauchen, ist sehr erfreulich“, sagte Brown. „Wir unterstützen die Finding Hope-Ressourcen derzeit auf Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch und wollen Selbsthilfegruppen in allen Ländern anbieten, in denen diese Sprachen gesprochen werden.“ Saprea hat jetzt Selbsthilfegruppen in 11 Ländern, die auf Englisch, Spanisch, Französisch und Deutsch angeboten werden. Zu den Ländern mit Finding Hope-Selbsthilfegruppen gehören: Irland, Frankreich, Deutschland, Österreich, Schottland, die Niederlande, Australien, Neuseeland, Kanada, die Vereinigten Staaten und jetzt auch Mexiko.

Saprea hat eine Website für Finding Hope-Selbsthilfegruppen eingerichtet. Betroffene, die mehr darüber erfahren oder nach einer Gruppe suchen möchten, sind eingeladen, https://findinghope.org aufzurufen.